“Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen - das ist unsere Bestimmung.”

Oscar Wilde

Therapie
Kräfte sammeln.

Kennen sie das Gefühl? Sie stecken gerade in einer schwierigen Situation, haben das Gefühl, sie drehen sich im Kreis. Alle bewährten Strategien und auch der Austausch in der Familie oder mit Freunden schafft keine Erleichterung und hilft ihnen nicht, aus dem Problemkreislauf auszusteigen. Derartige Beschreibungen deuten darauf hin, dass es hilfreich sein kann, sich für eine Etappe des eigenen Weges professionelle Unterstützung und Wegbegleitung zu suchen, die hilft, die Themen zu sortieren, zu reflektieren und Lösungen zu erarbeiten. Die Einbindung eines professionellen Therapeuten ist weniger ein Zeichen von Schwäche, als eines von persönlicher Kompetenz.

In der WaldAkademie Machern ist eine Praxis für Systemische Einzel –, Paar- & Familientherapie integriert, die sich auf eine professionelle Unterstützung von Menschen in verschiedensten Lebenslagen spezialisiert hat.

Was sind Anlässe für eine Systemische Therapie?

Übergänge und Veränderungen im Privatleben

  • Schwierigkeiten bei Partnersuche und Bindung
  • Auseinanderleben, Untreue, Verletzungen in der Ehe
  • Trennung / Scheidung
  • Eigene Erkrankung oder Erkrankung von Familienmitgliedern
  • Familiäre Herausforderungen im Kontext von Behinderung oder Pflege
  • Eigenes Älterwerden; Abschied von Jugend und Vitalität, Zukunftsangst
  • Verarbeitung von Trauer und Verlusterfahrungen nahstehender Menschen
  • Verarbeitung von Schicksalsschlägen (z.B. Unfälle)
  • Einsamkeit, soziale Isolation, Sozialphobie
  • Ängste nach Extremerfahrungen (Überfall, Einbruch, Diebstahl)

Übergänge, kritische Ereignisse in familiären Situationen

  • Eltern werden, neue Rollen in der Partnerschaft finden
  • Kulturdifferente Partnerschaften und Familien
  • Erziehungsprobleme, Pubertät und Ablösung
  • Schwierige Erziehungssituation / Umgangsrecht nach Trennung
  • Wiederverheiratung nach Trennung mit Kindern/ Patchwork-Familien
  • Umgang mit Essstörungen
  • Suchtprobleme in Familie
  • Kinder gehen aus dem Haus (Empty-Nest-Syndrom)
  • Kritische Situationen in der Herkunftsfamilie (ungelöste Verstrickungen, Alters- und Betreuungsthemen der Eltern, Vorsorgeregelungen, erlebte Ungerechtigkeit)

Übergänge, Veränderungen, kritische Ereignisse im Berufsleben

  • Konflikte, Mobbing
  • Überlastung, Burn-Out und Erschöpfungssyndrome
  • Unterforderung (Boreout), Gefühle von Sinnlosigkeit und Leere
  • Arbeitsplatzverlust, Existenzangst
  • Pendeltätigkeit/ beruflich bedingte Trennung
  • Abwärtskarriere
  • Übergang in den Ruhestand

Traumatische Erfahrungen

  • Missbrauch (emotional, sexuell, spirituell)
  • Gewalterfahrungen (in der Ehe / Partnerschaft, im familiärem Umfeld, durch Fremde)
  • Unrechtserfahrungen (Diktaturerfahrungen, Marginalisierung)
  • Schuld und Scham
  • Kriegserfahrungen / Traumata von Eltern, Großeltern, Urgroßeltern mit vermuteten / gespürten Nachwirkungen auf die Folgengenerationen oder einzelne Familienmitglieder
  • Scheinbar irrationale Ängste, Träume oder Erlebnisse, auf die Antworten gesucht werden,
  • etc.

Dieses ist nur eine Auswahl von Themen. Sollten sie sich mit ihrem Anlass nicht wiederfinden, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass eine Systemische Therapie nicht möglich ist. Kontaktieren sie uns zur Abklärung.

Was ist Systemische Therapie?

Systemische Therapie ist eine Form der symptombezogenen Beratung, in der die Heilung des Symptoms bzw. Leidens im Mittelpunkt des Auftrags steht (Müller, 2012, S. 7)

Die systemische Therapie hat ihre Wurzeln in der Familientherapie (Levold & Wirsching, 2016, S. 189). In der systemischen Therapie werden für den Klienten bedeutsame Mitglieder seines sozialen Systems in die Lösungsfindung mit einbezogen werden. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass diese persönlich mit anwesend sind. Sie werden lediglich „mitgedacht“, weil wir davon ausgehen, das nicht nur Probleme innerhalb des Klienten umgebenden sozialen Systems entstehen und aufrechterhalten werden, sondern auch Lösungen unter Einbezug des Systems des Klienten deutlich nachhaltiger und tragfähiger umzusetzen sind.

Auf Basis von Vertrauen, Kooperation auf Augenhöhe und Beziehungsgestaltung arbeiten Therapeutin und Klienten am Beleuchten gewohnter Muster, begeben sich gemeinsam auf Entdeckungsreise nach Ressourcen und beleuchten neue Möglichkeiten, die die bisherigen Muster ergänzen oder ersetzen können und neue Verhaltensweisen und Reaktionen ermöglichen. Da Klienten als Experten ihrer eigenen Lösungen betrachtet und in in diese Richtung gezielt gefördert werden, wird das Erleben eigener Selbstwirksamkeit unterstützt. Im Sinne einer ganzheitlichen und nachhaltigen Arbeit soll dieses Erleben auch für künftige Problemstellungen genutzt werden können.

Wirksamkeit und sozialrechtliche Anerkennung als Therapiemethode

Neben den klassischen Therapieformen der Verhaltenstherapie und tiefenpsychologischen Verfahren ist die systemische Therapie vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als Psychotherapieverfahren mit Gutachten vom 14.12.2008 anerkannt und als wirksames Verfahren eingestuft worden. Der Nachweis der Wirksamkeit wurde in wissenschaftlichen Gutachten für Affektive Störungen (F3), Essstörungen (F50), Psychische und soziale Faktoren bei somatischen Krankheiten (F54), Abhängigkeiten und Missbrauch (F1, F55) sowie Schizophrenie und wahnhafte Störungen (F2) nachgewiesen und wird seitdem als wissenschaftliches Therapieverfahren anerkannt und empfohlen.

Wer übernimmt das Honorar?

Für Beratungen und Therapien in meiner Praxis wird eine Privatrechnung ausgestellt. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen diese Kosten nicht, die Kosten orientieren sich an der Gebührenordnung für Psychotherapie.   

Was sind Vorteile von Selbstzahlern der systemischen Therapie?

Zunächst haben sie als Nutzer durch die Unabhängigkeit vom Überweisungssystem der gesetzlichen Krankenkassen in der Regel geringere Wartezeit auf einen Termin, da die Kassen finanzierten Psychotherapiepraxen laut aktuellen Bedarfserhebungen deutlich überlastet und Termine kurzfristig kaum zu erhalten sind (eigene Angaben Bundestherapeutenkammer). Da systemische Therapeuten, die eine von den Systemischen Fachverbänden SG oder DGSF anerkannte Ausbildungen von mindestens 3 Jahren (900 UE) absolviert haben und über einen psychologischen oder sozialpädagogischen akademischen Grad verfügen, ebenfalls berechtigt sind, die (auch von den Kassen als wirksam eingestuften) Methode der Systemischen Therapie durchzuführen, stellen Selbstzahler-Angebote eine interessante Alternative im Feld der psychologischen Beratung/ therapeutischen Arbeit dar.

Außerdem hat die systemische Therapie als Selbstzahler- Leistung Vorteile im Hinblick auf die Nachweispflicht gegenüber Kostenträgern und Versicherungen. Denn von Versicherungen wird das Aufsuchen psychotherapeutischer / therapeutischer oder psychiatrischer Hilfe noch immer als „Risikofaktor“ bewertet und deshalb bei Abschluss von Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen nach derartigen Behandlungen in den letzten Jahren gefragt. Der Patient, der sich im Rahmen der gesetzlichen Krankenkassensystem bewegt, hat keine Möglichkeit, sich diesen Angaben zu verweigern. Das Verschweigen dieser Angaben führt zum Ausschluss von Versicherungsleistungen, im Ernstfall auch zur Kündigung durch den Versicherer.

Anmeldung, Voraussetzungen, Ablauf

Wie lange muss ich mich vorher anmelden, wie komme ich an einen Termin, brauche ich eine Überweisung?

Nachdem sie uns gefunden haben, buchen sie sich am besten einen ersten Termin (auch telefonisch möglich) zum Kennenlernen. In diesem sollen sie für sich prüfen, ob sie sich eine Arbeit mit mir vorstellen können. Da ich diese Gespräche immer persönlich und nicht über die Büroassistenz führen kann, empfehle ich ihnen den Weg über die automatisierte Buchung, da ich persönlich aufgrund der Beratungszeiten tagsüber schlecht telefonisch erreichbar bin. Teilweise sind Termine auch kurzfristig möglich – prüfen Sie, ob freie Termine zu ihrer Bedarfssituation passen. Alternativ können sie mir zur Kontaktaufnahme oder bei Fragen auch eine E- Mail schreiben und ihre Kontaktdaten und Rückrufzeiten vermerken, damit ich sie zwischen Beratungen zurückrufen kann. Dieses erste Gespräch (begrenzt auf 30 Min.) ist zunächst unverbindlich und kostenlos.

Sie benötigen für die Systemische Einzel-, Paar- oder Familientherapie in unserer Praxis keine Überweisung.

Wenn sie mit mir arbeiten möchten, vereinbaren wir einen ersten Termin in meinen Praxisräumen. In der Regel bevorzugen wir zum Arbeiten persönliche Präsenz und direkten Kontakt. Es kann jedoch aufgrund bestimmter Rahmenbedingungen (weite Anfahrtswege, berufliche Abwesenheit, körperliche Krankheit, Schwierigkeiten bei Anreise, Corona- Infektionsrisiko) erforderlich sein, (wenn möglich nach einem ersten persönlichen Kennenlernen) eine Video-Therapie durchzuführen.

Was benötigen sie für Videotherapie?

Eine ungestörte Umgebung, einen PC / Mac mit LAN-Verbindung (kein W-LAN), Audiozugang und Webcam- / Kamera-Funktion. Wir senden Ihnen nach vorheriger Vereinbarung den Zugang zu einem geschützten Therapieraum.

Die Form der Umsetzung in unserer Praxis entspricht den Anforderungen zur Wahrung des Patientengeheimnisses. Wir garantieren die Einhaltung der europäischen Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) und des Bundesdatenschutzgesetztes (BDSG neu) und arbeiten eigens dafür mit einem deutschen Anbieter zusammen, der die Kommunikation auf Onlinebanking-Niveau verschlüsselt überträgt und dessen TÜV-zertifizierten Server in Deutschland steht.   

Wie läuft eine Beratung oder Therapie ab?

Wir beginnen in der systemischen Therapie mit der Erfassung ihres Anliegens und prüfen gemeinsam, inwiefern daraus ein Auftrag mit formulierten Therapiezielen entstehen kann. Im nächsten Schritt kann der Rahmen für die kommenden Sitzungen, entsprechende Zwischenschritte und Erfolgskriterien besprochen werden.

Die Termine und Intervalle der Sitzungen legen wir gemeinsam gemäß ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten fest. (Im Ausnahmenfall sind auch Beratungen in den Abendstunden möglich, falls die Situation das erfordert). Eine Sitzung dauert in der Regel 2-3 Beratungsstunden (á 45 Minuten). In der Praxis hat es sich bewährt, die ersten 2-3 Termine in engeren Abständen (ca. 14-tägig) zu legen und danach auf Intervalle von 4-6 Wochen zu gehen. Damit sind die Sitzungsabstände im Vergleich mit anderen Verfahren in der Regel großzügig bemessen. Das ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der systemischen (Familien-) Therapie, die v.a. darauf hinarbeitet, dass die in der Sitzung bewusstgewordenen Muster und angestoßenen Reflexionsprozesse und Einsichten in persönlichen Veränderungsprozessen münden. Mit einer potenzialorientierten Sicht auf den Klienten vertrauen wir darauf, dass sich durch das Erleben und Ausprobieren neuer Muster im Alltag der Klienten, d.h. v.a. zwischen den Sitzungen entsprechende Veränderungen erzielen lassen (Levold & Wirsching, 2016, S. 191). In jeder Sitzung werden wir erneut überprüfen, wo sie im Hinblick auf das von ihnen formulierte Ziel stehen, was sie umsetzen konnten und wie die weitere Unterstützung aussehen kann. Unsere Devise lautet: „So kurz wie möglich, so lang wie nötig“. Oft reichen bereits 5-6 Sitzungen aus, um spürbare Veränderungen im eigenen Alltag umzusetzen.

Ich unterliege den gesetzlichen Richtlinien zum Datenschutz und zur Schweigepflicht, d.h. alle Inhalte unserer Sitzungen werden vertraulich behandelt. Als Mitglied in den systemischen Fachverbänden verpflichte ich mich auf die Einhaltung von Ethik-Richtlinien und stelle durch regelmäßige Fort- und Weiterbildung eine hohe Professionalität sicher. Klienten, für deren Anliegen systemische Therapie nicht die geeignete Interventionsform ist, wird Hilfe bei der Weitervermittlung an entsprechende Fachkollegen angeboten.